Nachberichte zu unseren Veranstaltungen

 

 

 

Bericht zur Jahreshauptversammlung 2022

 

 

 

 

Der Krieg in der Ukraine – Ursachen und Perspektiven

Bericht zum Vortrag am 21. Juli 2022

 

Auf Einladung der Backnanger Naturfreunde, der AWO und der Friedensinitiative Backnang hielt Jürgen Wagner vom Institut für Militarisierung in Tübingen einen Vortrag zum Krieg Russlands gegen die Ukraine, die westliche Rolle und die Sackgasse Aufrüstung.

 

Der Referent führte zu Beginn aus, dass der russische Angriff auf die Ukraine mit nichts zu rechtfertigen ist – auch nicht damit, dass die NATO durch ihre jahrzehntelange Expansionspolitik eine Mitschuld an der jetzigen Eskalation zukommt. Die Analyse der Vorgeschichte des Konfliktes ist dennoch wesentlich, um zu einer kritischen Einschätzung über die aktuellen westlichen Reaktionen auf den russischen Einmarsch und zu möglichen friedenspolitischen Alternativen zu gelangen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der russische Krieg verurteilt wird, aber auch die westliche Aufrüstungspolitik kritisch betrachtet wird.

Im ersten Teil seiner Ausführungen ging Wagner ausführlich auf die westliche Politik der NATO-Osterweiterung ein, die nach Einschätzung Russlands ein Überschreiten gegebener Zusagen bedeutete. In diesem Zusammenhang  gehört auch die Stationierung von Angriffswaffen an der russischen Grenze, und das Aufrüsten Staaten an der Ostgrenze Russlands, das als Bedrohung empfunden wurde.  Dennoch stellte er klar, dass die von Russland genannten Kriegsbegründungen – Verhinderung eines Völkermordes an der russischen Bevölkerung in der Ostukraine, sowie die Notwendigkeit einer Entnazifizierung und einer Entmilitarisierung der Ukraine – weder vollumfänglich richtig sind, noch einen russischen Angriffskrieg rechtfertigen.

 

Wagner vermisst derzeit den Willen beider Seiten an einer Verhandlungslösung. Aus seiner Sicht könnten folgende vier Punkte Grundlage der Gespräche von westlicher Seite sein: wenn möglich eine Rückkehr zum Minsker Abkommen, Zusicherung der russischen Seite für eine Integrität der Ukraine, eine Neutralität der Ukraine und ein Moratorium zur Stationierung von Kurz- und Mittelstreckenraketen beiderseits der Grenzen. Wagner sieht in der Friedensbewegung die Aufgabe, für eine Verhandlungslösung zu werben.

 

 

Dem Vortrag schloss sich eine lebhafte Diskussion an, und es kam der Wunsch zum Ausdruck, weitere Informationsveranstaltungen auch zu diesem Thema durchzuführen.

Gewässerexkursion für Kinder im Juli 2020

Aus unserem Familienprogramm

 

Am Samstagmittag, den 11.07.2020 in Welzheim. Die Lein schlängelt sich ruhig am Ortsrand vorbei. Kinderlachen schallt aus dem Wald. Die Familiengruppe der Naturfreunde ist auf Gewässerexkursion, und in dem knöchelhohen Wasser gibt es viel zu entdecken. Der Fischnachwuchs landet als erstes im Kescher, ein paar junge Regenbogenforellen. Unter den Steinen im Bachbett finden sich Larven von Köcher- und Eintagsfliegen, Fadenwürmer und Flohkrebse. Ein schrilles „Ihh“ entfährt den Kindern, als Tim Schopf – Leiter der Familiengruppe – einen Blutegel zeigt und über die Lebensweise dieses Tieres erzählt.

 

An einer anderen Stelle hat sich die Lein tief in den Boden gegraben. Die kleinen Gummistiefel bleiben im tiefen Matsch stecken und laufen voll mit Wasser. Der Hosenboden ist längst nass vom tiefen Hinunterbeugen an die Wasseroberfläche. Die Kinder lassen sich davon nicht beeindrucken. Auch ein vollständiger Sturz in das knapp über 15°C kalte Wasser bringt einen fünfjährigen Jungen nur für wenige Sekunden aus dem Rhythmus. Gleich geht es weiter mit der Betrachtung der Wasseranalyse. Die Wasserwerte sind wenig auffällig, ein hoher Nitratwert in unseren Gewässern eher die Regel als die Ausnahme. Die Kinder interessiert das nur am Rand, sie sind direkt schon wieder mit den Keschern am Wasser.